Osteopathie

Das Behandlungskonzept:

So wie unser Körper sich in drei Bereiche unterteilen lässt, so kann man auch die Osteopathie in drei Bereiche gliedern:

Osteopathie Bücher

  1. Die parietale Osteopathie wird am Bewegungsapparat eingesetzt. Dieser sorgt für den Zusammenhalt und die Beweglichkeit des Körpers, besteht aus den Knochen, Bindegewebsstrukturen, Bändern, Sehnen und der Muskulatur. Es kann zu Störungen dieser Strukturen, wie z.B. Muskel-Verspannungen, Gelenk-Blockaden (wie Kiefergelenksdysfunktionen und Wirbelblockaden) oder Bindegewebsverklebungen kommen.
  2. In der viszeralen Osteopathie werden die inneren Organe des Brust-, Bauch- und Beckenraums und ihre haltgebenden Strukturen behandelt. Die Organe haben eine spezifische Eigenbewegung, bewegen sich, z.B. bei jedem Atemzug auch natürlicherweise gegeneinander. Verklebungen oder Verwachsungen, z.B. durch Haltungsmuster, Erkrankungen, Unfälle, aber auch emotionale Schocks können zu Bewegungseinschränkungen und damit zu gesundheitlichen Beschwerden führen.
  3. Mit der craniosakralen Osteopathie werden vorrangig der Schädel (Cranium), die Wirbelsäule und das Kreuzbein (Sakrum) behandelt. Man kann damit Einfluss auf das zentrale- und vegetative Nervensystem und das Hormonsystem mit den umgebenden Strukturen haben.

Die Kinderosteopathie behandelt Dysfunktionen bei Säuglingen und Kleinkindern mit Techniken aus allen Bereichen der Osteopathie.

Häufig handelt es sich bei Schmerzen um ein Warnsignal des Körpers, um auf sich aufmerksam zu machen. Es gilt, die Signale richtig zu deuten. Unter Einbeziehung aller drei Bereiche ist es möglich, die Symptomatik als Ganzes zu verstehen und zu behandeln.

Die Behandlung dauert ca. 45-60 Minuten und Beginnt mit einer ausführlichen Anamnese, in der wir auf vorhandene und auch schon länger bestehende Beschwerden eingehen. Daraufhin beginnt die manuelle Untersuchung, in der ich Mobilitätseinschränkungen aufsuche, die dann in einer sinnvollen Folge behandelt werden.

Die Grenzen der Osteopathie:

Ich lege besonderen Wert darauf die erhobenen Befunde sicher abzuklären, um keine ernstere, vom Osteopathen nicht behandelbare Erkrankung zu übersehen. Deswegen ist auch die Ausbildung zum Heilpraktiker so immens wichtig. Bei undeutlichen Befunden ist eine schulmedizinische Abklärung dringend erforderlich.
Bei schweren Erkrankungen wie Krebs, Infektionskrankheiten und akuten,
 psychiatrischen Erkrankungen ist die Osteopathie nicht indiziert.

Aus rechtlichen Gründen wird darauf hingewiesen, dass in der Benennung der beispielhaft aufgeführten Anwendungsgebiete selbstverständlich kein Heilversprechen oder die Garantie einer Linderung oder Verbesserung aufgeführter Krankheitszustände liegen kann. Für den Bereich der Wirbelsäule, z.B. beim chronischen Schmerz -Syndrom der Wirbelsäule geht die Bundesärztekammer in der Regel von einer Wirksamkeit osteopathischer Behandlungen aus (Deutsches Ärzteblatt 2009, Seite 2325 ff.) Im Übrigen gibt es bislang keine Studien die in wissenschaftlicher Hinsicht die Wirkungsweise der Osteopathischen Medizin bei den  aufgeführten Krankheitsbildern nachweisen. (Text nach der Empfehlung des BDOÄ – Bundesverband Deutscher Osteopathischer Ärzteverbände)

Geschichte der Osteopathie
Ihren Ursprung findet die Osteopathie in den USA, Mitte des 19. Jahrhunderts. Zu dieser Zeit entwickelte sich die Schulmedizin rasant weiter. Bedingt durch die zunehmende Spezialisierung und Aufgliederung in einzelne Fachbereiche, entfernte sich die Schulmedizin jedoch weiter von dem Konzept der ganzheitlichen Medizin.

Auf der Suche nach Alternativen entwickelte der Arzt Andrew Taylor Still ein neues therapeutisches Konzept: Die Osteopathie. Sein Student, der amerikanische Arzt William G. Sutherland, entwickelte in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts das Konzept der Cranio-Sacralen Osteopathie. Die Cranio-Sacral-Therapie ist eine sanfte, manuelle Form der Körperarbeit. Die Behandlung findet hauptsächlich am Schädel (Cranium) sowie am Kreuzbein (Sacrum) statt.

Der jüngste Bereich der Osteopathie, die Viszerale Osteopathie, wurde besonders von Jean-Pierre Barral in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts begründet. In der Viszeralen Osteopathie wird sowohl die Beweglichkeit der Organe zueinander, als auch das umgebene Muskel- und Bindegewebe untersucht und behandelt.